„Nachwachsende Dritte“: Zähne aus dem Labor

Implantate stellen aktuell das Nonplusultra in Sachen Zahnersatz dar. Doch die Wissenschaft verspricht bereits innerhalb eines Zeitraums von fünf bis zehn Jahren eine revolutionäre Neuerung.

Im Alter zwischen 45 und 59 Jahren hat knapp jeder dritte Mensch bereits einmal im Leben einen Zahn verloren. Die häufigsten Ursachen für Zahnverlust sind Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) und Karies. Fehlende Zähne sind weit mehr als nur ein ästhetisches Problem. Nicht nur ziehen sie für den Betroffenen häufig auch psychische Beeinträchtigungen wie etwa Schamgefühle und Scheu vor der Öffentlichkeit nach sich, auch gesundheitliche Risiken wie beispielsweise zunehmende Fehlstellungen des Gebisses sind nicht ausgeschlossen. Auf dem aktuellen Stand der zahnmedizinischen Technik werden Zahnlücken mithilfe von Zahnprothesen und Implantaten geschlossen. Mit Spannung blickt Zahnarzt Dr. med. dent. Gerald Gaß aus der Eckhauspraxis in Würzburg auf eine wissenschaftliche Entwicklung, die potenziell bahnbrechende Auswirkungen auf die Zahnmedizin haben könnte: im Labor gezüchtete Zähne.

 

Neue Zähne aus patienteneigenen Pulpazellen

 

Eine Gruppe von Wissenschaftlern der TU Berlin hat eine Methode entwickelt, um natürliche Zähne im Labor nachwachsen lassen zu können. Alles, was es dazu braucht, sind Pulpazellen aus dem Inneren eines beliebigen Zahnes des Patienten – bestenfalls eines vielleicht bereits gezogenen Weisheitszahnes, sodass kein gesunder Zahn angebohrt werden muss. Mithilfe des patentierten Verfahrens der Berliner Forscher entwickeln sich diese entnommenen Zellen in einen stammzellenähnlichen Zustand zurück und können in einem speziellen Nährmedium zu einem Zahnkeim herangezogen werden. Dieser ist auch bei den ursprünglichen Zähnen in unserem Kiefer die Ausgangsbasis für das Heranwachsen eines neuen Zahns. Das Besondere: Würde man diesen Zahnkeim einem Patienten einpflanzen, so könnte er sich unabhängig davon, aus welchem Zahn die Pulpazellen entnommen wurden, zu dem benötigten Schneide- oder Backenzahn entwickeln. Die dazu benötigte Information wird mittels Kommunikation über Botenstoffe zwischen dem Keim und dem umliegenden Kiefergewebe ausgetauscht.

 

In der realen Anwendung hätte das Verfahren gegenüber anderen Forschungsansätzen, in denen ethisch und rechtlich bedenklich mit embryonalen Stammzellen gearbeitet wird, auch einen entscheidenden medizinischen Vorteil: Da der Zahnkeim aus körpereigenem Zellmaterial herangezüchtet wird, würde er beim Patienten zu keinen Abstoßungsreaktionen führen.

 

Aktuell stehen die von den Berliner Forschern entwickelten Zahnkeime vor den ersten präklinischen Tests. Bis die „nachwachsenden Dritten“ in der Zahnmedizin zum Standard werden, dürften nach Einschätzung der Wissenschaftler noch mindestens fünf bis zehn Jahre vergehen.

 

Bis dahin bleiben Brücken und Implantate, wie sie auch in unserer Zahnarztpraxis in der Langgasse 8 in Würzburg zur Anwendung kommen, um fehlende Zähne zu ersetzen, zahnmedizinischer Status quo. Insbesondere Implantate stellen eine hochwertige und zahnbestandschonende Methode dar, um Zahnlücken zu schließen, denn anders als bei Brücken müssen die Nachbarzähne hier nicht beschliffen werden. Und selbst bei Patienten mit völlig zahnlosen Kiefern bedeuten Implantate eine Möglichkeit der Versorgung mit komfortablem Zahnersatz. Um für unseren Patienten auch in diesem Bereich eine optimale Betreuung zu gewährleisten, arbeiten unsere Zahnärzte mit namhaften Implantologen in Würzburg zusammen.

 

©Pavel Ignatov /123rf.com

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