Die Zahnfee

Das Ausfallen der Milchzähne ist für viele Kinder etwas ganz Besonderes. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über den Hintergrund und den vor allem in westlichen Ländern weit verbreiteten Mythos der Zahnfee.

Mit dem Ausfallen eines Milchzahns bekommen zahlreiche Kinder hierzulande einen Besuch von der Zahnfee abgestattet. Und das läuft wie folgt ab: Vor dem Schlafengehen legt das Kind den ausgefallenen Zahn unter das Kopfkissen oder auf den Nachttisch. Während es in der Nacht friedlich schlummert, kommt die Zahnfee. Das geflügelte Fabelwesen tauscht das Zähnchen schließlich gegen ein Geschenk aus, zum Beispiel Geld oder ein kleines Spielzeug, welches das Kind am Morgen nach dem Aufwachen vorfindet.

 

Wer kennt es nicht, dieses – wie wir, das Team der Zahnarztpraxis Dr. Gaß & Partner aus Würzburg, finden – schöne Brauchtum rund um die Zahnfee? Die Zahnfee, die ihren Ursprung in Großbritannien hat, hilft nun schon seit vielen Jahrzehnten Kindern dabei, die Angst vor dem Zahnausfall zu verlieren und die damit einhergehende körperliche Entwicklung als etwas Positives zu empfinden. Und das mit Erfolg, wie eine Studie der Universität Zürich zeigte, im Zuge derer man 1.300 Eltern rund um das Thema Milchzahnausfall befragte.

 

Fakten rund um den Zahnverlust und die damit einhergehenden Rituale und Brauchtümer

 

80 Prozent der Eltern, die man befragte, gaben an, dass ihr Nachwuchs den Zahnausfall mit einem positiven Gefühl wie Freude oder Stolz verbindet. Die übrigen 20 Prozent der Befragten berichteten, dass sich bei ihrem Nachwuchs im Zuge des Milchzahnverlusts negative Gefühle wie Angst und Scham breitmachen.

 

Die Forscher der Universität Zürich fanden außerdem heraus, dass überwiegend Kinder aus nicht-westlichen Ländern positiv auf den Verlust der ersten Milchzähnchen reagieren. Dr. med. dent. Gerald Gaß, behandelnder Zahnarzt in der Würzburger Innenstadt, erklärt, dass diese Besonderheit auf die kulturellen Unterschiede zurückzuführen ist.

 

Während das Brauchtum rund um die Zahnfee in westlichen Ländern nämlich noch vergleichsweise jung ist, sind entsprechende Rituale in nicht-westlichen Ländern bereits seit sehr langer Zeit Teil der Kultur. Die Rituale rund um den Zahnverlust sind in diesen Ländern zwar andere – die Zähne werden beispielsweise im Zuge einer feierlichen Zeremonie ins Feuer geworden oder etwa an Vögel, Mäuse und mythische Wesen verschenkt –, die Absicht dahinter, den Kindern die Angst vor körperlichen Veränderungen zu nehmen, die gleiche.

 

In westliche Kinderzimmer schwebt also hauptsächlich die Zahnfee, um die bereitgelegten Milchzähne durch kleine Präsente auszutauschen. Umfragen zufolge zeigt sich das magische Wesen insbesondere bei Jungen und älteren Kindern großzügig. Am spendabelsten ist die Zahnfee übrigens in der Schweiz. Pro ausgefallenem Zahn kassieren die Kinder hier im Schnitt 7,20 Schweizer Franken. Das sind umgerechnet circa sechs Euro. Haben Sie eine Vermutung, wo die Zahnfee alles andere als die Spendierhosen anhat? Und zwar in ihrem Ursprungsland, in Großbritannien. Mit 1,90 Franken, umgerechnet circa 1,50 Euro, streichen britische Kinder am wenigsten im Tausch gegen den Milchzahn ein.

©Evgenii Andreev/123rf.com

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