Der Schnuller – was es zu beachten gilt

Schnuller sind nicht selten für Zahnfehlstellungen und Kieferdeformationen verantwortlich. Der Frage danach, was Eltern im Zusammenhang mit dem bei Kindern beliebten Beruhigungssauger beachten müssen, widmet sich Dr. Gaß, Zahnarzt aus Würzburg.

Es gibt kaum ein Baby, das den Schnuller vollends verweigert. Dieses Phänomen ist dem instinktiv angeborenen Saugreflex geschuldet, mit dem jedes Kind auf die Welt kommt. Der Saugreflex ist zunächst einmal für die Nahrungsaufnahme unabdingbar. Daneben hat er aber noch einen weiteren Effekt: Durch das Saugen schüttet das Baby Hormone aus, die es beruhigen. Nicht zuletzt aus diesem Grund bieten viele Eltern dem schreienden Baby den Schnuller an. In einer Vielzahl der Fälle verlangt das Kleinkind auch noch später nach dem Sauger.

 

Der Saugreflex ist natürlich und „Schnullern“ erstmal nicht weiter schlimm. Die langfristige und ständige Nutzung von noch dazu ungeeigneten Beruhigungssaugern kann sich jedoch negativ auf die Zähne und den Kiefer auswirken. Und zwar vor allem dann, wenn sich die Milchzähne vollständig entwickelt haben und sich der Schnuller auf die Zahnstellung auswirkt. Die Folgen können ein lutschoffener Biss sein, ein seitlicher Kreuzbiss oder etwa eine Rücklage des Unterkiefers. Und wer nun denkt, dass ausschließlich die Milchzähne davon betroffen sein können, der liegt gänzlich falsch. Denn fehlgestellte Milchzähne beeinflussen auch die Position der bleibenden Zähne.

 

Dem sind sich auch viele Eltern bewusst, weshalb wir in unserer Zahnarztpraxis Dr. Gaß & Partner im Würzburger Eckhaus immer wieder die Frage gestellt bekommen, was man bei der Verwendung des Schnullers beachten muss, um Anomalien und damit einhergehende aufwendige kieferorthopädische Behandlungen zu vermeiden. Dieser Artikel gibt Aufschluss.

 

Beschaffenheit des Schnullers und Dauer der Nutzung sind ausschlaggebend

 

Zahnarzt Dr. med. dent. Gerald Gaß aus Würzburg weist daraufhin, dass es in erster Linie auf die Beschaffenheit des Schnullers und auf die Dauer der Schnullernutzung ankommt.

 

In der Hauptsache sind es die Schnuller, die einen zu großen bzw. dicken Schaft (Verbindung zwischen Lutschteil und Lippenschild), sowie ein zu großes und falsch beschaffenes Saugteil haben, die unschöne Zahnfehlstellungen und Kieferdeformationen hervorrufen können. Entscheidet man sich als Eltern dazu, dem Baby den Schnuller zu geben, ist es wichtig, dass man einen zahnfreundlichen Schnuller von hoher Qualität und mit der richtigen Passform wählt. Wie genau sieht solch ein Schnuller aus?

 

Der Schnuller, den man in verschiedenen Größen kaufen kann, sollte auch dann, wenn das Kind dem Säuglingsalter entwachsen ist, noch möglichst klein sein. Zu große, kirschförmige Saugteile beispielsweise sind nicht selten durch die Weitung des Unterkiefers und die Öffnung des Bisses für den sogenannten seitlichen Kreuzbiss verantwortlich.

 

Zahn- und kieferfreundliche Schnuller passen sich der Mundhöhle und dem Gaumen des Kindes perfekt an, sie verfügen über kleine, flache und quer-ovale Saugteile aus Materialen, die nicht hart, sondern vielmehr weich, flexibel und beweglich sind. Das Verbindungsteil zwischen dem Nuckel und dem Lippenschild sollte statt dick, flach geformt sein.

 

Und wann sollte man dem Nachwuchs den Schnuller abgewöhnen? Zahnarzt Dr. Gaß aus der Eckhauspraxis in Würzburg spricht sich dafür aus, bereits dann langsam mit der Schnullerabgewöhnung zu beginnen, wenn mehr und mehr Milchzähne sprießen und das kindliche Gebiss sich nach und nach komplettiert. Eine Marke, an der sich Eltern ganz hervorragend orientieren können, ist der Übergang vom Saug- zum Kaureflex. Ist der Nachwuchs älter als 2 ½ Jahre, sollte er schließlich nicht mehr nach dem Schnuller verlangen, denn ab diesem Alter steigt das Risiko für Fehlstellungen.

 

Haben Sie weitere Fragen rund um den Schnuller? Bzw. benötigen Sie Tipps, wie Sie Ihrem Nachwuchs den Schnuller abgewöhnen können? Dann sprechen Sie uns gern bei Ihrem nächsten Termin in der Eckhauspraxis auf dieses Thema an.

 

©Oksana Kuzmina /123rf.com

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