Was sind Kreidezähne?

Alle Informationen rund um die Zahnschmelz-Erkrankung „Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation“ gibt es hier.

Haben Sie schon einmal etwas von der Zahnerkrankung Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, kurz: MIH, gehört? Oder sagt Ihnen der Begriff „Kreidezähne“ etwas? Nein? Dann lesen Sie weiter. Zahnarzt Dr. med. dent. Gerald Gaß aus Würzburg erklärt das zahnmedizinische Phänomen, das die Wissenschaft erstmals vor circa 30 Jahren beschäftigte und auf dessen medizinischen Namen (MIH) man sich sogar erst im Jahr 2001 einigte.

 

Hintergründe und Ursachen von „Kreidezähnen“

 

Kreidezähne sind eine Erkrankung des Zahnschmelzes, die vor allem bei Kindern auftritt. Sie ähneln in ihrem Erscheinungsbild Zähnen, die von Karies befallen sind. Ebenso wie die altbekannten Löcher in den Zähnen tritt die Erkrankung durch gelblich-braune, zuweilen schwarze Stellen in Erscheinung. Kreidezähne verursachen außerdem Schmerzen beim Kauen, sind porös und brechen leicht. Anders als es bei Karies der Fall ist, kann man dieser noch jungen Krankheit nicht mithilfe gründlicher Zahnpflege vorbeugen, da die bleibenden Zähne bereits mit diesen Defekten durchbrechen.

 

Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, deren Ursachen noch nicht vollständig erforscht sind, hat sich heutzutage zu einer Art Volkskrankheit entwickelt. Zwischenzeitlich hat jedes zehnte Kind Kreidezähne. In der Gruppe der Zwölfjährigen ist es sogar jede(r) Dritte. Laut der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnmedizin und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde steigt die Tendenz nach wie vor.

 

Die Ursachen für die Zahnschmelz-Erkrankung liegen teilweise noch im Dunkeln. Als eine der Ursachen vermuten Forscher Weichmacher, die sich beispielsweise aufgrund von Plastikverpackungen in vielen Lebensmitteln wiederfinden. In einem aufwendigen Verfahren fand man heraus, dass sich Weichmacher negativ auf den Zahnschmelz auswirken können. Demnach ist es naheliegend, dass vor allem Kinder, die von klein auf in Kontakt mit Weichmachern kommen, gefährdet sind.

 

Die Behandlung von Kreidezähnen

 

Dr. Gaß aus der Zahnarztpraxis im Eckhaus in Würzburg weist darauf hin, dass man Kreidezähne, sind sie einmal durchgebrochen, zwar nicht heilen kann, aber dass man den Symptomen, die sie mit sich bringen, durchaus Abhilfe verschaffen kann. Und zwar gelingt es, Funktion und Ästhetik der betroffenen Zähne wiederherzustellen, indem man sie mit entsprechenden Kunststoff- oder Keramikfüllungen versieht. Außerdem empfiehlt es sich, auf fluoridhaltige Zahnpasten zurückzugreifen, die den Zahnschmelz stärken.

 

Daneben empfiehlt Zahnarzt Dr. Gaß in Würzburg Patienten, die an Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation leiden, eine gründliche Zahnpflege in Verbindung mit regelmäßigen Prophylaxeterminen, da die raue und poröse Oberfläche der erkrankten Zähne besonders anfällig für die Ansiedlung von Kariesbakterien ist.  

 

©Kamil Macniak /123rf.com

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