Mundgeruch als Symptom einer Erkrankung

In den meisten Fällen ist Halitosis, also Mundgeruch, Anzeichen dafür, dass Zähne und Zahnzwischenräume unzureichend geputzt werden. In seltenen Fällen können aber auch anderweitige Krankheiten zugrunde liegen. Welche das sind, erfahren Sie hier.

In ungefähr 90 Prozent der Fälle ist schlechter Atem auf unzureichende oder falsche Mundhygiene zurückzuführen. Denn werden Zähne und Zahnzwischenräume nicht zweimal am Tag gründlich gereinigt, bilden in den meisten Fällen Bakterien beim Zersetzen von unzureichend entfernten Essensresten oder auch Speichel Schwefel. Dieses Stoffwechselprodukt wird dann beim Sprechen oder Atmen von Mitmenschen als „Mundgeruch“ wahrgenommen.

 

In seltenen Fällen kann „Halitosis“, wie Mundgeruch im Fachjargon genannt wird, jedoch auch von anderweitigen Erkrankungen herrühren. Sollte das der Fall sein, hilft schließlich auch eine noch so regelmäßige und gründliche Zahn- und Zahnzwischenraumreinigung nicht, um gegen den schlechten Atem vorzugehen. Von welchen Erkrankungen hier im Speziellen die Rede ist und mit welchen spezifischen Gerüchen sie einhergehen, möchten wir, Zahnarzt Dr. Gaß & Team aus der Würzburger Eckhauspraxis, Ihnen in diesem Artikel erläutern.

 

Magenleiden – Nierenerkrankungen – Mandelentzündung – Diabetes mellitus

 

Zahnarzt Dr. med. dent. Gerald Gaß aus der Eckhauspraxis, die sich in der Langgasse 8 in Würzburg zwischen unterem Markt und altem Rathaus befindet, weist darauf hin, dass es einige Erkrankungen fernab des Mundraums gibt, die sich anhand eines spezifisch riechenden Atems erkennen lassen.

 

Hierzu gehören beispielsweise Magenleiden. Magenschleimhautentzündung und Co. können sich in einem säuerlichen Atem niederschlagen. Auslöser hierfür sind Gase oder Flüssigkeiten, die vom Magen aus über die Speiseröhre in den Mundraum wandern.

 

Ebenso wie eine Erkrankung des Magens kann auch eine Erkrankung der Nieren mit einem speziellen, nämlich nach Ammoniak oder gar Urin riechenden Atem einhergehen. Bei Patienten, die derartige Gerüche verströmen, ist der Harnstoffgehalt im Körper zu hoch. Bei Erkrankungen wie Nierenschwäche oder Nierenversagen ist das erkrankte Organ nicht mehr dazu in der Lage, besagte Substanzen mithilfe des Urins auszuscheiden. Infolgedessen gehen sie erst ins Blut über und werden schließlich über die Lunge ausgeatmet.

 

Patienten, die unter einer chronischen Entzündung der Mandeln leiden, riechen oft faulig eitrig aus dem Mund. Verantwortlich für diese äußerst unangenehmen Gerüche sind Bakterien, die sich bevorzugt in den tiefen kleinen Hohlräumen der zerklüfteten Mandeln ansiedeln. Ähnliche Gerüche können auch bei Nasennebenhöhlenentzündungen oder Rachenentzündungen in Erscheinung treten. Ein auf Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde spezialisierter Arzt oder eine entsprechende Ärztin kann helfen.

 

Neben Magen- und Nierenleiden sowie Erkrankungen des Hals-, Nasen- und Ohrenbereichs kann Mundgeruch auch ein Symptom bei Diabetes mellitus sein, die mit einem krankhaft erhöhten Blutzuckerspiegel einhergeht. Bei Diabetikern, die medikamentös schlecht eingestellt sind oder bei denen die Zuckerkrankheit bis dato noch nicht diagnostiziert wurde, kann ein fruchtiger Atem ausgemacht werden. Dieser als Ketongeruch bezeichnete Mundgeruch erinnert nicht selten an den Geruch von Obst. Ein ähnlicher Mundgeruch kann sich bei Menschen, die fasten oder gar an einer Essstörung leiden, ausbilden.

 

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