Zahnmythen – Teil 1

Aussagen wie „Karies ist vererbbar“ oder: „Je mehr Druck man beim Zähneputzen ausübt, desto sauberer werden die Zähne“ sind sicherlich jedem von uns schon einmal zu Ohren gekommen. Zahnarzt Dr. Gaß klärt auf.

Heute möchten wir mit einer neuen Blogreihe starten, in der wir Ihnen vermeintliches Zahn(halb)wissen vorstellen möchten. Denn es sind zahlreiche Aussagen rund um das Thema Zähne, Zahn- und Mundgesundheit im Umlauf, bei denen es sich mehr um Mythen als um Tatsachen handelt. Nach und nach nimmt Zahnarzt Dr. Gaß aus Würzburg die einzelnen Behauptungen unter die Lupe und setzt sich mit der Frage auseinander, ob an ihnen etwas Wahres dran ist oder ob die jeweiligen Aussagen Halbwissen geschuldet sind.

 

Im ersten Teil der Reihe geht es um die in der Gesellschaft weit verbreitete Auffassung, dass Karies eine erblich bedingte Zahnerkrankung sei. Außerdem befasst sich Zahnarzt Dr. med. dent. Gerald Gaß aus der Eckhauspraxis in Würzburg mit der Behauptung, dass die Zähne jeweils unmittelbar nach dem Frühstück und dem Abendessen geputzt werden müssten und der Meinung, dass die Zähne umso sauberer würden, je mehr Druck man beim Zähneputzen ausübe.

 

1.       Sind „Löcher“ in den Zähnen genetisch bedingt?

 

Im Bereich Zahnwissen hält sich seit jeher wacker die Behauptung, dass Karies in den Genen liege und somit zu der Reihe von Erkrankungen gehöre, die von Generation zu Generation weitervererbt werden können. Das bedeutet, viele Menschen gehen davon aus, dass das eigene Kariesrisiko deutlich erhöht ist, wenn beispielsweise bereits Großeltern oder Eltern zu „Löchern“ in den Zähnen neigten. Dr. Gerald Gaß, behandelnder Zahnarzt in Würzburg, weiß, dass dieses vermeintliche Zahnwissen zwar nicht ganz falsch, aber auch keineswegs richtig ist.

 

Die in Mündern weit verbreitete Karies ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird. Werden diese Bakterien nicht regelmäßige im Zuge gründlicher Zahn- und Interdentalpflege entfernt, kann es auf Dauer zu „Löchern“ kommen. Während Karies selbst nicht vererbbar ist, gibt es jedoch einige andere genetisch bedingte Faktoren, die der Kariesbildung zuträglich sind. In erster Linie geht es hier um den Speichel.

 

Speichel schützt die Zähne vor dem Angriff säurehaltiger Bakterien, die bei unzureichender Entfernung für die Entstehung von Karies verantwortlich sind. Durch Faktoren wie reduzierter Speichelfluss, eine spezifische Mineralienzusammensetzung des Speichels oder ein bestimmter pH-Wert im Mundraum, die allesamt genetisch bedingt sind, ist das Erkrankungsrisiko für Karies somit deutlich erhöht.

 

2.       Sollten die Zähne unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme geputzt werden?

 

In der Zahnarztpraxis im Würzburger Eckhaus beraten wir Patienten im Zuge unserer Prophylaxeleistung u. a. zu individuellen Mundhygienemaßnahmen. Hierbei kommt uns immer wieder die weit verbreitete Meinung zu Ohren, dass Zähneputzen unmittelbar auf das Essen zu erfolgen habe.

 

Es ist schön zu sehen, dass Patienten so ambitioniert bei der Sache sind, wenn es um das Thema Mundhygiene geht. Dennoch ist es ratsam, nach der Nahrungsaufnahme ungefähr 30 Minuten zu warten, bevor man mit der Zahnpflege beginnt. Warum? Diese Zeitspanne benötigt das Mundmilieu, um sich zu neutralisieren. Reinigt man die Zähne früher, läuft man Gefahr, dass die in den Speisen und Getränken enthaltenen Säuren den Zahnschmelz angreifen und beschädigen. Folge können beispielsweise schmerzempfindliche Zähne sein.

 

3.       Werden die Zähne sauberer, je mehr Druck man mit der Zahnbürste ausübt?

 

Der Irrglaube, dass die Zähne im Zuge der Zahnreinigung sauberer werden, je mehr Druck man mit der Zahnbürste ausübt, hält sich fest. Fakt ist jedoch, dass man hiermit, ähnlich wie bei der Reinigung der Zähne direkt nach dem Essen, den Zahnschmelz beschädigen kann. Bei der Entfernung der Zahnbeläge kommt es weniger auf die Kraft dahinter an, sondern vielmehr auf die richtige Zahnputztechnik.

 

Wie lassen sich Zähne schonend reinigen? In der Zahnarztpraxis Dr. Gaß & Partner in Würzburg empfehlen wir Patienten, ihre Zähne für ungefähr zwei bis drei Minuten in kreisenden Bewegungen sanft zu putzen. Und zwar nach der sogenannten KAI-Methode, mit einem maximalen Druck 150 Gramm (Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen).

©dolgachov /123rf.com

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