Zahnpasta – bei diesen Inhaltsstoffen heißt es: Aufgepasst!

Nicht alle Inhaltsstoffe von Zahnpasten sind der Zahngesundheit förderlich. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Inhaltsstoffe aus zahnmedizinischer Sicht umstritten sind.

Zähne und Zahnzwischenräume sollten zweimal täglich, nämlich morgens und abends, einer gründlichen Reinigung unterzogen werden. Aufgabe der Zahnpasta hierbei ist es, die Zähne zu säubern, bakterielle, krankheitsverursachende Plaque zu beseitigen und den Zahnschmelz widerstandsfähiger zu machen. Kurzum, die Zahncreme bzw. genauer die darin enthaltenen verschiedenen Inhaltsstoffe sollen der Entstehung von Zahnerkrankungen vorbeugen. Dass manche Inhaltsstoffe aber gerade das Gegenteil bewirken können, nämlich eine Gefährdung für die Zahngesundheit darstellen, wissen die wenigsten Patienten der Eckhauspraxis in Würzburg. Zahnarzt Dr. med. dent. Gerald Gaß erklärt, welche der Inhaltsstoffe, die in manchen Zahncremes enthalten sind, aus wissenschaftlicher Sichtweise umstritten sind.

 

Tenside, Triclosan, Peroxide, Abrasivstoffe & Co.

 

Den Hauptbestandteil in Zahnpasten bilden Tenside wie zum Beispiel Sodiumlaurylsulfat oder Natriumlaurylsulfat, die für die Schaumbildung Sorge tragen. Und Schaum ist laut einschlägigen Studien nicht nur der Putzmotivation zuträglich, sondern hilft zudem dabei, Plaque zu entfernen und die übrigen Inhaltsstoffe der Zahnpasta großzügig im Mundraum zu verteilen. Tenside, die ihres schaumbildenden Effekts wegen übrigens auch in Waschmitteln, Shampoos oder Duschgels enthalten sind, können in zu hohen Dosen und über einen längeren Zeitraum hinweg aber auch die Mundschleimhäute reizen oder diese erweichen und schwammig erscheinen lassen. Daneben gibt es Studien, die erwiesen haben, dass Tenside in Zusammenhang mit der Bildung von Aphten stehen.

 

Manche Zahnpasten enthalten den antibakteriell wirkenden Inhaltsstoff Triclosan. Triclosan ist eine Art Desinfektionsmittel, welches das Bakterienwachstum sowie die Bildung unangenehmer Gerüche hemmen soll, und findet sich aus diesem Grund beispielsweise auch in Waschmitteln oder in Spülschwämmen. Zahnarzt Dr. Gaß aus Würzburg erklärt, dass man Zahncremes, in denen Triclosan enthalten ist, insofern nicht kaufen sollte, als dass dieser Inhaltsstoff nicht nur schädlich für die Umwelt ist, sondern auch Allergien und Antibiotikaresistenzen hervorrufen kann.

 

Nicht wenige Zahncremes enthalten zudem Stoffe, die dabei helfen sollen, verfärbte Zähne wieder in ihrem natürlichen Weiß erstrahlen zu lassen. Einer dieser Inhaltsstoffe ist beispielsweise Wasserstoffperoxid. Dieser Stoff, den man auch mit dem nächsten Frisörbesuch bzw. dem Bleichen von Haaren in Verbindung bringt, kann bei zu hoher Dosierung das Zahnfleisch reizen. Aber nicht nur das, denn im Falle einer chemischen Reaktion im Mundraum können Peroxide außerdem der Zahnsubstanz Wasser entziehen. Hierbei werden die feinen Dentinkanäle freigelegt. Die Folge: überempfindliche bzw. schmerzempfindliche Zähne.

 

Zahnpasten beinhalten außerdem sogenannte Abrasivstoffe, bei denen es sich um kleine Schleifkörper handelt. Aufgabe dieser Schleifkörper ist es, die Zähne zu säubern und Verfärbungen, die zum Beispiel durch Kaffee, Tee oder Rotwein entstanden sind, zu entfernen bzw. mehr noch „abzuschmirgeln“. Die Abriebwirkung der in den Zahncremes enthaltenen Abrasivstoffe wird im sogenannten RDA-Wert gemessen. Dieser Wert sollte zwischen 40 und 60 liegen. Liegt er über 70, läuft man Gefahr, sich nicht nur die auf den Zähnen befindlichen Zahnverfärbungen „abzuschmirgeln“, sondern den Zahnschmelz gleich noch dazu. Als Folge hieraus kann sich ebenfalls eine Dentinhypersensibilität entwickeln. Darüber hinaus können aber auch neue Verfärbungen entstehen. Wie das funktioniert? Ganz einfach: Die Schleifkörper zerkratzen die Zahnoberfläche und schädigen die Zahnsubstanz, sodass färbende Stoffe fortan noch leichteres Spiel haben, in den Zahn einzudringen und ihn zu verfärben.

 

Zuletzt weist Zahnarzt Dr. Gaß aus Würzburg noch auf das in Zahncremes enthaltene Fluorid hin. Dieser Inhaltsstoff, der den Zahnschmelz härtet, ihn des Weiteren vor Säureangriffen schützt und vor allem im Bereich der Kariesprävention zum Einsatz kommt, sollte bei Erwachsenen nicht die Menge von 1500 ppm (Parts per Million) überschreiten. Der Fluoridgehalt in Kinderzahnpasten sollte nicht über 500 ppm liegen.

 

Haben Sie Fragen zu diesem Thema? In der Zahnarztpraxis im Eckhaus in Würzburg beraten wir Sie gern auch persönlich zu den einzelnen Inhaltsstoffen in Zahnpasten.

 

©Alexandr Makarov/123rf.com

Unsere Webseite verwendet Cookies und Google Analytics um dir das bestmögliche Nutzererlebnis zu garantieren. Mehr Infos erhältst du in unserer Datenschutzerklärung.