Oil-Pulling: der neue Mundgesundheitstrend

Der neue (Mund-) Gesundheitstrend „Oil-Pulling“ sieht vor, den Mundraum morgens für 20 Minuten mit hochwertigen Ölen zu spülen. Diese „Spülkur“ soll sich unter anderem positiv auf die Zahn- und Mundgesundheit auswirken. Hier erfahren Sie mehr.

„Oil-Pulling“ oder zu Deutsch „Ölziehen“. Vielleicht ist Ihnen diese Begrifflichkeit in letzter Zeit schon einmal untergekommen. Verwunderlich wäre es jedenfalls nicht. Denn beim Oil-Pulling handelt es sich um einen aktuellen (Mund-) Gesundheitstrend, der vor allem in den vergangenen Monaten beispielsweise von Influencern über die Videoplattform YouTube verbreitet worden ist und entsprechend in weiten Kreisen der Öffentlichkeit Bekanntheit erlangte.

 

Welche Praxis sich hinter dem Oil-Pulling verbirgt, woher sie kommt und inwiefern sie sich positiv auf die Zahn- und Mundgesundheit auswirken soll, erklärt Ihnen Ihr Zahnarzt Dr. Gaß aus der Eckhauspraxis in der Würzburger Innenstadt.

 

Ölziehen stammt aus indischer Gesundheitslehre des Ayurveda

 

Bei Oil-Pulling oder Ölziehen handelt es sich um die moderne Adaption einer Methode, die ursprünglich in der über 3500 Jahre alten indischen Gesundheitslehre Ayurveda verwurzelt ist. Als Teil der täglichen Morgenroutine sieht Oil-Pulling vor, den Mundraum noch vor dem Zähneputzen sowie der Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme mit hochwertigen Ölen wie beispielsweise Kokos-, Sesam- oder Rapsöl zu spülen. Und zwar, wie Zahnarzt Dr. Gaß aus Würzburg erklärt, für mindestens 20 Minuten. Denn so lange soll es angeblich dauern, bis das Öl seine volle Wirkung im Mundraum entfaltet hat. Aber von welcher Wirkung ist hier überhaupt die Rede?

 

Ölziehen soll sich positiv auf Zahn- und Mundgesundheit auswirken

 

Laut indischer Volksheilkunde ist Oil-Pulling bzw. Ölziehen nicht nur der Allgemeingesundheit, sondern auch der Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch zuträglich. In erster Linie sagt man dem Öl nämlich eine antibakterielle Wirkung nach, vorausgesetzt natürlich, man „zieht“ jeden Morgen etwa einen Löffel für 20 Minuten im Mundraum umher. Glaubt man dieser Aussage, hilft das Öl also dabei, krankheitsverursachende Bakterien, Viren und Pilze im Mundraum abzutöten. Genau genommen nimmt es diese von den Zahnoberflächen, -zwischenräumen und den Mundschleimhäuten wie eine Art Schwamm auf. Das ist auch der Grund dafür, weshalb das Öl nach der Spülung in jedem Fall ausgespuckt statt hinuntergeschluckt werden soll.

 

Diese Art „Spülkur“ soll demnach nicht nur dabei helfen, die Zähne zu stärken, sondern auch effektiv Krankheiten wie Karies und Gingivitis vorzubeugen. Außerdem soll routinemäßig durchgeführtes Ölziehen einen großen Teil dazu beitragen, unangenehmen Mundgeruch zu vermeiden.

 

Dr. med. dent. Gerald Gaß, der behandelnde Zahnarzt im Eckhaus in Würzburg, weist daraufhin, dass es bis dato noch keine repräsentativen wissenschaftlichen Studien zur positiven Wirkung von Oil-Pulling bzw. Ölziehen gibt. Negative Auswirkungen konnte man im Zuge von Untersuchungen jedoch auch nicht feststellen. Demnach kann jeder, der den Mundgesundheitstrend ausprobieren möchte, dies ohne Weiteres tun, denn schaden kann er keinenfalls.

©Kamil Macniak /123rf.com

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